Cyberversicherung

Cyberversicherung – lohnt sich das?

von | Nov 23, 2020 | Privathaftpflichtversicherung, Rechtschutzversicherung, Versicherung, weitere Versicherungen

Schnell noch mit dem Handy das Geburtstagsgeschenk bestellen, die E-Mails lesen und fix die neuesten Beiträge bei Facebook und Instagram checken – die Welt wird zunehmend digitaler. Dass vieles heute online geht, erleichtert uns das Leben enorm.

In der Schweiz waren im vergangenen Jahr bereits 93% der Bevölkerung im Internet unterwegs und auch die Nutzungsdauer hat sich im Vergleich zu den Vorjahren erheblich erhöht.

Durch die zunehmende Vernetzung im WWW und den zahlreichen Möglichkeiten, die diese digitale Welt bietet, steigt die Cyberkriminalität immer weiter an. Gerade Unternehmen sind besonders häufig von Hackerangriffen betroffen, doch auch die Zahl der betroffenen Privatpersonen wächst von Jahr zu Jahr.

Mit einer Cyberversicherung bieten immer mehr Versicherungsgesellschaften nun ein Produkt an, das gegen Schäden, die im Netz entstehen, versichern sollen, doch lohnt sich der Abschluss?

Was genau ist Cyberkriminalität.

Der Begriff Cyberkriminalität stammt ursprünglich aus dem Englischen (Cybercrime) und beschreibt kriminelle Aktivitäten auf Computer, Smartphones, Tablets, Computernetzwerke oder Netzwerkgeräte.

Ziel der Hacker ist es meistens Geld zu erhalten oder zu stehlen, an Daten wie Kreditkartendaten oder Kundendaten zu kommen oder auch das hacken von Nutzerkonten, um mit deren Identität dann weitere Straftaten zu begehen. Cybermobbing ist ebenso eine Form der Cyberkriminalität.

In der Regel werden durch zum Beispiel Phishingmails, Viren oder Malware auf das Gerät des Nutzers übertragen, die dann die Daten beschädigen, unbrauchbar machen oder diese stehlen.

Ein paar Cybercrime Fakten zur Schweiz:

22% der Schweizer*innen sind bereits Opfer von Viren- oder Malware-Angriffen geworden, 47% der Schweizer*innen von Phishing-Angriffen und 58% der Schweizer Unternehmen sind bereits Opfer von Spam geworden. Die Schweizer*innen

sind dabei im europäischen Vergleich besonders stark von Cyberkriminalität betroffen.

Gerade in den Social Media Netzwerken und in den E-Mail-Konten kommt es besonders häufig zu Hackerangriffen, Daten- und Identitätsdiebstahl. Etwa 6 % der Einwohner haben 2019 einen solchen Fall miterleben müssen. Der europäische Durchschnitt liegt hier gerade mal bei 2%. Und auch bei Cybermobbing haben die Schweizer mit 4 %, leider die Nase vorn.

Was ist eine Cyberversicherung und was deckt diese ab?

Eine Cyberversicherung deckt Schäden ab, die im Internet entstehen.

Für Unternehmen gibt es diese schon länger auf dem Markt, doch mit dem steigenden digitalen Trend, legen nun einige Versicherer auch Produkte für Privatpersonen nach.

Einige Versicherer bieten die Cyberversicherung als Einzelversicherung an, andere als Zusatzoption für die Hausrat- oder Rechtsschutz.

Das deckt die Cyberversicherung:

Versicherungs- und Deckungssummen sowie die tatsächlichen Leistungen unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter. Es lohnt sich daher immer genau zu schauen, welche Leistungen inkludiert sind und welche nicht. Ebenso sollte auf die Höhe des Selbstbehalts im Falle eines Schadens geachtet werden.

Onlinekäufe:

Hast du eine Ware bestellt und diese kommt nicht bei dir an, wird nur teilweise geliefert oder ist beschädigt, wird dir der Wert ersetzt. Und auch wenn du auf eine Fake-Seite gelangst, bekommst du von der Versicherung dein Geld zurückerstattet. Die Deckungssumme ist meistens beschränkt. Bei der Allianz bspw. auf 20.000 Franken.

Schutz bei Persönlichkeitsverletzungen.

Online-Mobbing oder Rufmord können so einfach nicht mit Gelderstattungen beglichen werden. Hast du so einen Fall, übernehmen die Versicherer die Kosten für die Reputation in sozialen Netzwerken oder Blogs und auch für die Löschung und Neu-Indexierung bei Suchmaschinen. Ebenso die psychologische Behandlung durch Fachpersonen wird hier bis zu einem bestimmten Betrag übernommen. Bei der Allianz werden hier für die Reputation bis zu 20.000 Franken und für die psychologische Betreuung 3000 Franken gezahlt.

Identitätsdiebstahl.

Klaut jemand deine Kreditkarteninformationen im Netz, kauft damit ein oder führt illegale Transaktionen durch, erstattet dir die Versicherung den entstandenen Vermögensschaden. Auch hier sind die Deckungssummen begrenzt (Bspw. Allianz 20.000 Franken). Hier gilt es das Kleingedruckte zu lesen, da einige Versicherer einen Schadensersatz bei Online- oder Mobile- Banking explizit ausschliessen.

Datenverlust

.

Sind die Daten verschwunden, nutzt auch alles Geld der Welt nichts, um diesen Schaden zu ersetzen. Manchmal können defekte oder virenbelastete Festplatten aber noch ausgelesen und gerettet und wiederhergestellt werden. Die Kosten dafür übernimmt die Versicherung.

Rechtsschutz.

Sollte es zu Rechtsstreitigkeiten bei Persönlichkeitsverletzungen, Datendiebstahl oder Identitätsbetrug kommen, werden die Kosten für Rechtsanwalt, Gutachten und Gerichtsgebühren bis zu einer bestimmten Summe von der Versicherung übernommen. Die Deckungssummen reichen je nach Fall allerdings nicht immer für die kompletten Kosten aus, sodass es sich anbieten kann, gesondert eine Rechtsschutzversicherung abzuschliessen.

Was kostet eine Cyberversicherung?

Die Kosten halten sich mit 40 bis 140 Franken für Einzelpersonen pro Jahr im überschaubaren Rahmen. Es gibt ebenfalls die Möglichkeit, eine Familienversicherung auszuwählen und damit alle Haushaltsmitglieder zu versichern. In unserem Beispiel der Allianz Secure Cyberversicherung gibt es die Familienversicherung bereits für 95 Franken pro Jahr.

Fazit: Lohnt sich eine Cyberversicherung als Privatperson?

Angesichts des digitalen Wandels und der Tatsache, dass wir immer mehr Zeit im Internet verbringen, kann sich eine Cyberversicherung durchaus lohnen.

Wir kaufen online ein, haben ein oder mehrere Social Media Kanäle, einen Blog und bekommen immer mehr Spam E-Mails, die nicht sofort als solche zu erkennen sind.

Die Kosten einer Cyberversicherung halten sich in Grenzen und der Abschluss kann ein sinnvoller Zusatz zu Hausrat-, Haftpflicht- oder Rechtsschutzversicherung darstellen, wenn man lieber auf Nummer sichergehen möchte. Hast du Kinder im Haus, die bereits das Internet nutzen, kann eine Familiencyberversicherung sinnvoll sein.

Bevor du eine Cyberversicherung abschliesst, solltest du unbedingt die Deckungssummen und die Ausschlüsse genau lesen und beachten.

Übrigens: Unabhängig davon, ob eine Cyberversicherung abgeschlossen wird oder nicht, sollte immer vorsichtig mit privaten Daten sowie Bankdaten im World Wide Web umgegangen werden und auch die Onlineshops sorgfältig ausgewählt werden.

Wie siehts bei dir aus? Hast du eine Cyberversicherung? Und wenn ja, warum? Oder denkst du, dass du so eine Versicherung nicht brauchst?

Schreib mir gerne in die Kommentare oder bei Facebook, Instagram, LinkedIn oder Twitter, was du zum Thema Cyberversicherung denkst!

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